Sonntag, 18. März 2018

And the winner is:



The Ragtime Rumours from the Netherlands!

Kurz nach Mitternacht wurde gestern das Ergebnis der Jury bekanntgegeben und die Band aus Holland, die wir schon in Memphis kennen gelernt hatten, zum verdienten Sieger ausgerufen. Den zweiten Platz belegte die Fried Okra Band aus Dänemark und auf dem dritten landete Vitor Bacalhau mit seinem Trio aus Portugal.
Von diesen Bands wird man noch mehr hören!
Gerade die ersten beiden - noch recht jungen - Bands haben uns gut gefallen, obwohl es sich nicht um typische Bluesbands handelt. Die Rumours sind eher eine Mischung aus Ragtime und Django Reinhard und die Dänen verbinden Hill County Blues a la Junior Kimbrough mit Rockelementen. Allgemein zeichnete sich diese Blues Challenge dadurch aus, dass, anders als in Memphis, "echter" Blues nicht so häufig vorkam, gefragt waren eher Mischungen aus diversen Musikstilen mit Blueselementen.


Den Tag vor dem abendlichen Bandwettbewerb verbrachten wir an unserem Stand beim " Blues Market" Hier präsentierten sich Bands, Festivals, Radiomacher und Musikpresse aus ganz Europa. Eine gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Das haben wir reichlich getan und wenn Wolf mit seinem Waschbret loslegte, bildeten sich Menschentrauben. Das sah dann so aus:

Jetzt gibt es zum letzten Mal das großartige Hotelfrühstück und um 13.00 geht unser Flieger nach Hause. Wir haben hier viel Spaß gehabt, gute Kontakte geknüpft und werden von unserem Aufenthalt in Hell viel mitnehmen! 
Und nicht vergessen: Am kommenden Freitag um 22.00 Uhr  Deutschlandfunk hören!

Bis bald in eurer Nähe!


Samstag, 17. März 2018

European Blues Challenge 2018 oder the Road To Hell


Norwegen ist schön, kalt und sehr gut organisiert. Am Flughafen Trondheim wurden wir von einer freundlichen Betreuerin abgeholt und per Auto direkt zum Austragungsort der EBC, dem Scandic  Hotel Hell transportiert. Das ganze Hotel ist für dieses Wochenende in einen riesigen Bluesclub umgewandelt worden. Der Donnerstagabend begann mit den Konzerten der beiden norwegischen Bands, die schon einmal die Blues Challenge gewonnen hatten. Einmal war die Rita Engdalen Band, eine sehr gute und  gefühlvolle Bluessängerin mit eigenen, Delta-orientierten Songs und sehr sensibel spielender Band. Rita war dann am nächsten Tag auch Jurorin beim Wettbewerb. Danach kam Eric Slim Zahl mit swingendem, treibenendem Party Blues. Eric führte dann am nächsten Abend durch das Programm.                                                                                                                        
Am nächsten Morgen gab es erst einmal ein grandioses Frühstück und dann ging es zur Bühne zur Absprache mit den Technikern. Es gibt hier alles, was sich ein Musiker nur wünschen kann, von Fender Verstärkern in allen Größen und Bauarten bis zur historischen Hammondorgel. Jeder aus der Technikcrew weiß hier genau was er tut und ist den Musikern immer noch einen Schritt voraus.


Hier wurde meine Verstärkereinstellung markiert.


Auch die Pappkofferbasstrommel war kein Problem!

Im Anschluß gab es ein Interview mit dem Deutschlandfunk. Musikredakteur Tim Schauen wird am Fr. 23. März um 22.05 in seiner Sendung "Bluestime" über die Challenge berichten. Danach heißt es abwarten. Wir sind erst um 23.00 dran.

Warten.....

Unser Auftritt kam dann beim Publikum sehr gut an. Wie gut wir der Jury gefallen haben, werden wir erst heute 
Nacht erfahren. Es bleibt aufregend!

Hier ist ein Video von unserem Auftritt


Samstag, 10. März 2018

Nach der Challenge ist vor der Challenge oder see you in Hell!


Nachdem wir es immer noch nicht wirklich verarbeitet haben, dass wir in Memphis unter die ersten acht gekommen sind, steht nun die europäische Ausscheidung, die "European Blues Challenge" an.
Diese findet in Norwegen statt, in einem Vorort von Trondheim, der auf den missverständlichen Namen "Hell" hört. Irgendwie scheinen die dort auch mit diesem Namen zu kokettieren, denn alle Emails von dort enden mit "see you in Hell"...

 Einen Highway gibt es dorthin aber leider nicht, daher müssen wir dieses Mal unser viertes Bandmitglied zuhause lassen. Unsere hundertjährige Basstrommel ist zu groß für das Flugzeug und sie mit einer Spedition zu schicken, ist astronomisch teuer.
Aber Waschbrett Wolf wäre nicht Waschbrett Wolf, wenn ihm nicht auch für dieses Problem eine perfekte Lösung eingefallen wäre:
Statt der großen Trommel sorgt nun ein fast genau so alter Koffer für den richtigen Wumms untenrum, das Ergebnis ist verblüffend, wartet es ab! Auch die Blechgitarre bleibt dieses Mal zuhause und macht Platz für eine Jazzgitarre aus den Fünfzigern, die perfekt zu unserem Stil passt.

Ich hoffe, dass es genau wie in Memphis zu unserem Auftritt einen Livestream geben wird so dass man in Deutschland alles verfolgen kann.

Am kommenden Freitag, dem 16.03. um 23.00 ist Showtime!

Wir halten euch unter dieser Adresse wie immer auf dem Laufenden.
Hier ist die Website der Blues Challenge, auf der man jede der 20 teilnehmenden Bands mit einem kompletten Song hören kann:
 http://ebcinhell2018.no/

Zum Schluss hier noch unser kompletter Finalauftritt im Orpheum in Memphis:




Samstag, 20. Januar 2018

Finale oder wie die große Trommel einmal im Orpheum Theater stehen durfte

Wir haben es bis ins Finale geschafft!

Nach einem gelungen Auftritt im Rum Boogie Cafe, einem der bedeutendsten Bluesclubs an der Beale Street müssten wir dann bis etwa drei Uhr morgens warten, bis wir endlich die Nachricht erhielten, dass wir im Finale wären. Zuerst konnten wir das gar nicht glauben, aber dann kann es noch einmal schwarz auf weiß als Email und so hat es die grosse Trommel dann doch noch ins berühmte Orpheum Theater geschafft. Hier wurde unter anderem der Film "Walk The Line" aufgenommen, nun findet hier das Finale der IBC statt.


Ohne Schlaf und Frühstück haben wir unser Programm abgeliefert und warten jetzt auf die Entscheidung der Jury...

Musiker vertreiben sich diese Zeit natürlich am Besten mit Musik. Das hört sich dann so an:
https://www.facebook.com/TheBluesFoundation/videos/10156100183088588/

Wie Gitarrist Wes Lee vom Duo "Sweet and Salty" zu Recht bemerkte, war das wohl der beste Moment der ganzen Challenge...


Nach den Wettbewerbsbands folgte dann noch eine All Star Session, an der unter anderen Sänger und Harper Billy Branch und Gitarrist Bob Margolin, eine graue Eminenz der Bluesszene, der viele Jahre auch bei Muddy Waters gespielt hat. Gänsehaut pur!
Dann ging alles ganz schnell. Die Gewinner würden verlesen, wir waren nicht dabei, aber wer hätte das auch erwartet? Die Gewinner gibt es hier:
https://blues.org/ibc-2018-finals/
Morgen geht es wieder zurück nach Bielefeld. Eine sehr ereignisreiche Woche und wir haben in dieser Zeit wenig geschlafen, viel Erlebt und noch mehr gelernt.


Freitag, 19. Januar 2018

Halbfinale


Als die Band dann am Donnerstag Vormittag noch einmal geschlossen das Memphis Rock'nSoul Museum besuchte, müusste sie feststellen, dass im Eingangsbereich ihre eigene CD lief und das in Dauerschleife. So hat es die große Trommel doch noch dauerhaft ins Museum geschafft.

Ebenso wie diese Gitarre aus deutscher Fertigung, eine "Isana Black Pearl", die hat nämlich Elvis gehört, als er in Deutschland stationiert war.

Wir haben es tatsächlich geschafft und sind mit der Band im Halbfinale der International Blues Challenge. Jetzt müssen wir das erstmal feiern!

Mittwoch, 17. Januar 2018

Wie die große Trommel letzendlich im Memphis Rock'nSoul Museum landete und andere Geschichten aus dem kalten Süden


Am Mittwochmorgen hat unser Begleiter und Journalist Thomas uns mit dem Auto vor "Alfred's" auf der Beale Street abgeladen, um dann nach Graceland weiter zu fahren.
Es war verabredet, dort einen Tontechniker zu treffen, der unser Equipment dort lagern wollte, bis wir dann Mittags dort unseren Auftritt hatten. Draussen waren minus 13 Grad, das Alfred hatte geschlossen und wer nicht kam, war dieser Tontechniker. Ñachdem wir fast auf dem Bürgersteig festgefroren waren, kam ein älterer Herr, vermutlich der Hausmeister, versuchte uns zu ignorieren, so gut er es konnte und schloss schnell die Tür auf und hinter sich wieder zu. Die Ausländer mit den großen Kisten waren ihm nicht geheuer. Nachdem wir nicht von der Tür wichen- wo sollten wir auch hin- erklärte er uns, dass vor elf Uhr niemand hier irgendeine Tür öffnen würde. Das war in zwei Stunden, bis dahin wären wir erfroren, denn die Clubs an der Beale Street hatten entweder geschlossen, oder das Personal traute sich nicht, die Männer mit den verdächtigen Kisten herein zu lassen. Letzte Chance: das nahe gelegene Museum, dessen Manager sich schließlich bereit erklärte, die merkwürdige Truppe herein zu lassen und unser Equipment zu lagern, bis die Clubs offiziell geöffnet waren. Und so geschah es, dass die große Trommel neben all den Gitarren von Elvis, dem rosa Bühnenanzug von Rufus Thomas und der Orgel von Isaac Hayes im Rock'nSoul Museum stand. Besichtigt hat sie dort allerdings niemand...



Das Los hat entschieden, dass wir die Quarterfinals im Flying Saucer an der Second Street bestreiten. Eine gute Entscheidung, denn die Bierkarte in dem Etablissement ist ein DIN A 3 Blatt, doppelseitig bedruckt. Dort gibt es sogar ein Pils namens "Tiny Bomb" Kann man trnken...
Vielleicht lag es daran, dass wir sehr locker und gut gespielt haben, vielleicht lag es aber auch an den guten Tipps von unserm "Offiziellen" Helge und seinet Frau Barbara, die selbst als Jurorin hier tätig ist. Am wahrscheinlichsten ist aber, dass unsere große Trommel im Museum auf den Geschmack gekommen ist und nun auch berühmt werden will...

Die Mitstreiter hier sind durchweg gut bis großartig und da nur zwei Acts weiterkommen können, wäre es ein weiteres Wunder, wenn wir das wären. Morgen wissen wir mehr!

Dienstag, 16. Januar 2018

Memphis friert ein


Heute sind es in Memphis minus 13 Grad und die Stadt steht still. Schulen, Ämter, Museen und viele Geschäfte sind wegen der Kälte geschlossen. Auf solche Temperaturen ist man in den Südstaaten nicht vorbereitet.

Die Eröffnung der Blues Challenge findet aber planmäßig im Clayborn Temple, einer ehemaligen Kirche statt. Der Clayborn Temple spielte in der Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King eine tragende Rolle. Heute ist er in einem zweifelhaften Bauzustand, so dass in Europa dort wohl keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden dürften.

Wir waren gleich die zweite Band der Eröffnungsveranstaltung, die Akustik war eher mäßig, aber Die Stimmung war gut und das half gegen die Kälte...

Morgen Mittag werden wir dann noch einen Aufwärmgig an der Beale Street spielen, bevor dann  abends der eigentliche Wettbewerb stattfindet.