Samstag, 20. Januar 2018

Finale oder wie die große Trommel einmal im Orpheum Theater stehen durfte

Wir haben es bis ins Finale geschafft!

Nach einem gelungen Auftritt im Rum Boogie Cafe, einem der bedeutendsten Bluesclubs an der Beale Street müssten wir dann bis etwa drei Uhr morgens warten, bis wir endlich die Nachricht erhielten, dass wir im Finale wären. Zuerst konnten wir das gar nicht glauben, aber dann kann es noch einmal schwarz auf weiß als Email und so hat es die grosse Trommel dann doch noch ins berühmte Orpheum Theater geschafft. Hier wurde unter anderem der Film "Walk The Line" aufgenommen, nun findet hier das Finale der IBC statt.


Ohne Schlaf und Frühstück haben wir unser Programm abgeliefert und warten jetzt auf die Entscheidung der Jury...

Musiker vertreiben sich diese Zeit natürlich am Besten mit Musik. Das hört sich dann so an:
https://www.facebook.com/TheBluesFoundation/videos/10156100183088588/

Wie Gitarrist Wes Lee vom Duo "Sweet and Salty" zu Recht bemerkte, war das wohl der beste Moment der ganzen Challenge...


Nach den Wettbewerbsbands folgte dann noch eine All Star Session, an der unter anderen Sänger und Harper Billy Branch und Gitarrist Bob Margolin, eine graue Eminenz der Bluesszene, der viele Jahre auch bei Muddy Waters gespielt hat. Gänsehaut pur!
Dann ging alles ganz schnell. Die Gewinner würden verlesen, wir waren nicht dabei, aber wer hätte das auch erwartet? Die Gewinner gibt es hier:
https://blues.org/ibc-2018-finals/
Morgen geht es wieder zurück nach Bielefeld. Eine sehr ereignisreiche Woche und wir haben in dieser Zeit wenig geschlafen, viel Erlebt und noch mehr gelernt.


Freitag, 19. Januar 2018

Halbfinale


Als die Band dann am Donnerstag Vormittag noch einmal geschlossen das Memphis Rock'nSoul Museum besuchte, müusste sie feststellen, dass im Eingangsbereich ihre eigene CD lief und das in Dauerschleife. So hat es die große Trommel doch noch dauerhaft ins Museum geschafft.

Ebenso wie diese Gitarre aus deutscher Fertigung, eine "Isana Black Pearl", die hat nämlich Elvis gehört, als er in Deutschland stationiert war.

Wir haben es tatsächlich geschafft und sind mit der Band im Halbfinale der International Blues Challenge. Jetzt müssen wir das erstmal feiern!

Mittwoch, 17. Januar 2018

Wie die große Trommel letzendlich im Memphis Rock'nSoul Museum landete und andere Geschichten aus dem kalten Süden


Am Mittwochmorgen hat unser Begleiter und Journalist Thomas uns mit dem Auto vor "Alfred's" auf der Beale Street abgeladen, um dann nach Graceland weiter zu fahren.
Es war verabredet, dort einen Tontechniker zu treffen, der unser Equipment dort lagern wollte, bis wir dann Mittags dort unseren Auftritt hatten. Draussen waren minus 13 Grad, das Alfred hatte geschlossen und wer nicht kam, war dieser Tontechniker. Ñachdem wir fast auf dem Bürgersteig festgefroren waren, kam ein älterer Herr, vermutlich der Hausmeister, versuchte uns zu ignorieren, so gut er es konnte und schloss schnell die Tür auf und hinter sich wieder zu. Die Ausländer mit den großen Kisten waren ihm nicht geheuer. Nachdem wir nicht von der Tür wichen- wo sollten wir auch hin- erklärte er uns, dass vor elf Uhr niemand hier irgendeine Tür öffnen würde. Das war in zwei Stunden, bis dahin wären wir erfroren, denn die Clubs an der Beale Street hatten entweder geschlossen, oder das Personal traute sich nicht, die Männer mit den verdächtigen Kisten herein zu lassen. Letzte Chance: das nahe gelegene Museum, dessen Manager sich schließlich bereit erklärte, die merkwürdige Truppe herein zu lassen und unser Equipment zu lagern, bis die Clubs offiziell geöffnet waren. Und so geschah es, dass die große Trommel neben all den Gitarren von Elvis, dem rosa Bühnenanzug von Rufus Thomas und der Orgel von Isaac Hayes im Rock'nSoul Museum stand. Besichtigt hat sie dort allerdings niemand...



Das Los hat entschieden, dass wir die Quarterfinals im Flying Saucer an der Second Street bestreiten. Eine gute Entscheidung, denn die Bierkarte in dem Etablissement ist ein DIN A 3 Blatt, doppelseitig bedruckt. Dort gibt es sogar ein Pils namens "Tiny Bomb" Kann man trnken...
Vielleicht lag es daran, dass wir sehr locker und gut gespielt haben, vielleicht lag es aber auch an den guten Tipps von unserm "Offiziellen" Helge und seinet Frau Barbara, die selbst als Jurorin hier tätig ist. Am wahrscheinlichsten ist aber, dass unsere große Trommel im Museum auf den Geschmack gekommen ist und nun auch berühmt werden will...

Die Mitstreiter hier sind durchweg gut bis großartig und da nur zwei Acts weiterkommen können, wäre es ein weiteres Wunder, wenn wir das wären. Morgen wissen wir mehr!

Dienstag, 16. Januar 2018

Memphis friert ein


Heute sind es in Memphis minus 13 Grad und die Stadt steht still. Schulen, Ämter, Museen und viele Geschäfte sind wegen der Kälte geschlossen. Auf solche Temperaturen ist man in den Südstaaten nicht vorbereitet.

Die Eröffnung der Blues Challenge findet aber planmäßig im Clayborn Temple, einer ehemaligen Kirche statt. Der Clayborn Temple spielte in der Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King eine tragende Rolle. Heute ist er in einem zweifelhaften Bauzustand, so dass in Europa dort wohl keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden dürften.

Wir waren gleich die zweite Band der Eröffnungsveranstaltung, die Akustik war eher mäßig, aber Die Stimmung war gut und das half gegen die Kälte...

Morgen Mittag werden wir dann noch einen Aufwärmgig an der Beale Street spielen, bevor dann  abends der eigentliche Wettbewerb stattfindet.



Montag, 15. Januar 2018

King Day



Heute wird in den USA der Geburtstag von Martin Luther King als nationaler Feiertag begangen. Das ist nicht zuletzt Stevie Wonder zu verdanken, der sich mit seinem Song "Happy Birthday" in den siebziger Jahren für einen solchen Feiertag stark gemacht hat. Wir hatten heute die besondere Gelegenheit, diese Feier genau an der Stelle zu erleben, an der Dr. King im April 1968 erschossen worden ist. Im ehemaligen Lorraine Motel ist heute das National Civil Rights Museum untergebracht, das an die Kämpfe um die Gleichberechtigung der afroamerikanischen Bevölkerung in den sechziger Jahren erinnert.
Die Feier war fröhlich, nach Südstaatenart mit viel gutem Essen und guter Musik, Menschen trugen Bilder von Martin Luther King und tanzten auf der Straße.
Uns hat am meisten die Band der Stax Music Academy beeindruckt.
Diese Musikschule befindet sich in den Räumlichkeiten des ehemaligen Stax Studios und wendet sich speziell an die Jugendlichen in der recht armen Nachbarschaft. Mit wechselnden Frontleuten ließ die Band Soulklassiker von Otis Redding, Aretha Franklin und anderen wieder aufleben. Jede/r Einzelne war ein echtes Talent und geübt hatten sie offensichtlich auch. So hört sich also in Memphis eine Schülerband an...

Danach waren es nur ein paar Schritte zur " Blues Hall Of Fame", wo sich nicht nur die roten Schuhe von Charlie Musselwhite...

...und die alte Stella-Gitarre von Muddy Waters befinden,

sondern auch die Blues Foundation, mit deren Cheforganisator Joe Whitmer, wir noch Details wegen unseres morgigen Auftritts zu klären hatten.


Auf der Beale Street Stand der König des Rock'n Roll im Schnee...

...und auch Louie Armstrong hatte auf dem "Walk Of Fame" mit der Witterung zu kämpfen.


Viele Grüße vom Mississippi sendet Greyhound's Washboard Band !

Memphis in the snow

Nach einer Reise von 26 Stunden haben wir endlich Memphis erreicht.
Alles ist gut gelaufen, auch Gitarre und die dicke Trommel  sind wohlauf.
In Memphis sind Minusgrade und wo die Sonne nicht hinkommt, liegt auch Schnee!
Sahen wir am Sonntagmorgen um halb sieben noch so aus,
wurden die Augen um 18:00 Ortszeit (3.00 MEZ) schon deutlich kleiner,
um dann um 22:00 in Memphis fast gänzlich zu verschwinden...

Nach ein paar Stunden Schlaf ist jetzt erstmal ein ordentliches Southers Breakfast und leichtes Sightseeingprogramm angesagt, bevor wir am Dienstag bei der Eröffnungsveranstaltung der IBC im historischen Clayborn Temple auftreten werden.

Texas von oben. Bei Tag...

...und bei Nacht